FRANKFURTER
TASCHENBUCHVERLAG

Kreatives Schreiben

Woher bekommt man Ideen zum Schreiben und wie die Einfälle, sozusagen den Weg in ein Buch?
Ist die Geschichte spannend erzählt, sind die Charaktere lebendig, ist die Handlung überzeugend?

Jede Geschichte entsteht im Kopf und wird mit den Händen fertig gestellt.
„Wissen kompakt für Autoren: Kreatives Schreiben“ unterstützt Autoren auf unterhaltsame,
aber gleichzeitig umfassende Weise, beim Verfassen ihrer Texte. Von der Entwicklung eines Stoffes
bis zum letzten ausgefeilten Satz erhalten Leser hier eine direkte Anleitung,
wie die handwerklichen Hürden zu meistern und die kreativen Klippen zu umschiffen sind.

Die Autorin Ulla Mothes unterrichtet seit vielen Jahren Autoren in der Kunst des kreativen Schreibens.
Ihre Erfahrung hat sie praxisnah und gut verständlich einfließen lassen und kann daher all die kleinen Fallen
und Stolpersteine aufzeigen, die Autoren während des Schreibens begegnen können.
Deshalb ist dieses Buch ein unbedingtes Muss für all jene, die ihre Kreativität steigern und lernen möchten,
wie man erfolgreich kreativ schreibt.



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KREATIVES SCHREIBEN

Ulla Mothes
Wissen kompakt für Autoren:
Kreatives Schreiben

13,2 cm x 21 cm, Softcover
300 Seiten
16,80 € (D) sFr 30,40 17,20 € (A)
ISBN: 978-3-937909-70-7
Erschien am 1. Oktober 2007

Inhaltsverzeichnis

Vorwort einer Schreibtischlampe

1. Der Autor
Genie oder Handwerker? · Der Autor als Schöpfer · Creatio ex nihilo? · Inspiration und wie sie eingefangen wird · Streben nach Vollkommenheit · Schreiben beseitigt Widersprüche · Finden, was man nicht gesucht hat · Schreiben und lesen · Ruhm · Schreiben: wo und wann · Schreibtechnische Bedingungen · Aus sich heraus arbeiten – Das Autobiografische im Text · Mit sich arbeiten · Individuelle Themenwahl · Mein Leben – ein Roman

2. … und sein Werk
Vision · Imagination · Wahrheit · Fantasie · Wie Kunst entsteht · Poesie · Literarische Gestaltung –
Die Verwandlung der grünen Ohrringe

3. Wie schreibend erzählt wird
Dichterisch erzählen · Erinnerungen und Erlebnisse · Ewig menschliche Themen und zeitgemäßes Schreiben · Belletristik – Die „schöne“ Literatur · Große Themen – Bitte nicht predigen · Worte – Begriffe – Metaphern · Unschärfe · Regelverstöße · Wie Abstraktes ausgedrückt werden kann · Animation

4. Ideenentwicklung
Einfall · Was taugt mein Einfall? · Notizen · Das Thema · Die Idee · Sich etwas ausdenken · Verstofflichung ·
Die Werkidee · Zwischen Idee und Entwurf

5. Entwurf
Einfach losschreiben oder alles vorher festlegen? · Vordenken · Nicht gelungen. Was nun? · Entwurfsschritte · Kohärenz · Der feste Umriss · Atmosphäre · Literarische Universen · Pläne · Vom Geschehen oder den Figuren her entwerfen? · Erzählperspektive · Ein oder mehrere Erzähler? · Er- oder Ich- Erzähler? · Nicht nachvollziehbar? · Aus dem Erleben heraus oder danach erzählen? · Erzählzeitformen · Vom Anfang bis zum Ende · Anfang · Ende · Der offene Schluss

6. Figuren
Persönlichkeiten entwickeln · Biografie · Beruf · Kleidung · Benutzte Gegenstände · Starke Figuren · Werkbezogene Ausstattung · Leidenschaft · Namen · Negative Helden · Der gute, üble Held · Sperrige Figuren · Eigenschaften in Handlung übersetzen · Identifikation · Sich getroffen fühlen · Ideologischer Hintersinn · Typen – Stereotypen · Überzeichnen · Figurenentwicklung · Wachstum · Nebenfiguren · Nebenfiguren als Erzähler · Bezüge von Figuren · Figur – Geschehen · Figur – Figur · Konflikte · Zwei Herzen schlagen, ach, in meiner Brust · Dialog · Gesprochene Sprache · Dialog als dramatisches Gestaltungsmittel · Subtext · Dialog pur · Innerer Monolog · Informationsverteilung · Die Intrige · Die List · Die Intimität der Lüge

7. Geschehen
Vertrautes und Unvertrautes – Die richtige Mischung · Kunst und Künstlichkeit · Der Reiz des Unglaublichen · Fantasiegestalten – Nie ohne bekannte Verwandtschaft · Das kleine Glück im Angesicht des Todes · Die Dramatik der Umgebung · Steigerung · Sich steigernder Aufbau einer Handlung · Funktioniert mein Plot? · Überraschungen · Erzähllinien · Linear oder nicht? · Rück- und Zwischenblenden · Redundanz · Kontraste · Antizipation · Folgenschwer und erstaunlich – Ein ideales Paar · Höhepunkte und Peripetie · Spannung · Spannungsbogen · Erwarten und Erhoffen - Spannungsmechanismen · In der Schwebe halten · Mit Spannung aufladen · Humor · Die Pointe · Parodie und Ironie

8. Stil
Stimmung · Das Drumherum – Der Anker · Historische Stoffe · Imagination · Eigentümlichkeit · Klangvolle Worte · Ganz mein Stil · Aktiv, ungeschminkt und straff · Rhythmus · Erzählzeit und -tempo · Gut ist nicht gut gemeint · Kleine Fallen und heiße Eisen · Das Unsagbare schreiben · Sich aus der Klischeefalle retten · Das grüne Gras – Abgedroschene Redewendungen und Symbole · Rührselig oder schmierig? · Trickreiche Einfälle · Hintergrundinformationen

9. Gattungen
Eine Entscheidung des Ausdrucks · Lyrik · Kontemplation · Das lyrische Ich · Harmonie, Melodie und Rhythmus · Reim oder nicht? · Ein sprachliches Korsett? · Dramatik · Das Drama · Tragik und Komik · Epik

10. Prosagenres
Realistische oder fantastische Stoffe? · Das Fragment – Ein As fürs Schreibtraining · Erzählungen und Kurzgeschichten – Könige verdichteter Formulierung · Die Novelle – Grande Dame der Stimmung · Der Roman – Ein ganzes Kartenspiel · Der Episodenroman – Eine Odyssee · Der Trivialroman

11. Überarbeiten
Blockaden · Wat jestrichen is, kann nich durchfallen · Zuerst einmal setzen lassen · Vom Ganzen ins Einzelne fortschreiten · Die ersten Leser · Laut lesen · Kritikerurteile und was dahinter steckt · „Unverständlich geschrieben“ · „Handlung nicht nachvollziehbar“ · „Temporeich“ – „Langweilig“ · „Kommt nicht in Schwung“ · „Authentisch geschrieben“

12. Das Buch ist fertig – Was nun?
Titel · Exposé · Copyright · Wie werde ich als Autor erfolgreich? · Leser verzaubern oder manipulieren ·
Ein spielerischer Vertrag

Anhang

Kalter Hund


Vorwort einer Schreibtischlampe

Darf ich Ihre Schreibtischlampe sein? Knipsen Sie mich an. Lassen Sie mich beleuchten, was Sie geschrieben haben, schreiben und schreiben werden. Kommen Sie sich selbst auf die Spur und optimieren Sie Ihr schriftstellerisches Tun. Ich leuchte Ihnen dabei, so gut ich kann.
Mein Licht richtet sich auf Ihre künstlerische Tätigkeit, das literarische Schreiben. Das Schreiben von Gedichten, Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen, Romanen. Andere Bereiche, in denen kreativ geschrieben wird, werden am Rande berührt.
Ich möchte Ihnen vor Augen führen, was Sie eigentlich machen, wenn Sie kreativ schreiben. Wie Kunst dabei entsteht. Wie Sie poetisch schreiben.
In den ersten drei Abschnitten dieses Buches werden Sie nur wenige konkrete Schreibtipps finden. Ich möchte zunächst ein paar Geheimnisse Ihrer Tätigkeit ans Licht holen. Dann können Sie nämlich die Schreibtipps der folgenden Abschnitte nicht einfach nur als technische Anleitungen wahrnehmen, sondern immer auch vor ihrem künstlerischen Hintergrund sehen – was klärt, wie Sie sie für sich nutzbar machen wollen.
Ein großer Teil Ihrer kreativen Arbeit findet statt, bevor Sie schreiben. Deshalb fällt mein Lichtkegel zunächst auf die Ideenentwicklung. Wie Sie gute Einfälle bekommen. Wie Ideen für ein Buch entstehen. Und wenn Sie eine Idee haben, was Sie mit ihr anstellen, damit ein gutes Buch daraus wird. Wie Sie Ihre Idee kreativ entwickeln.
Egal, ob Sie ein Typ sind, der vorab alles entwirft und dann erst mit dem Schreiben beginnt, oder eher einer, der gleich intuitiv losschreibt, ich bin nur Ihre Schreibtischlampe und akzeptiere Ihre Art; Kunst kennt viele Wege. Egal wie, Sie brauchen ein Thema, das Sie innerlich bewegt, das Sie zum Schreiben treibt. Und Sie brauchen eine konkrete Idee für Ihr Buch. Vielleicht ist sie Ihnen nur in den Grundzügen bewusst, wenn Sie zu schreiben beginnen, und kristallisiert sich im Schreiben heraus. Entwerfen können Sie auch dabei. Aber machen Sie sich klar, was Sie tun. Das hilft Ihnen weiter. Wenn Sie erzählen, gestalten Figuren ein Geschehen. Also werde ich Ihre Figuren ausleuchten. Diese bestimmen, was passiert. Sie sind Handlungsträger. Machen Sie Ihre Figuren stark: Sie erhalten Tipps, wie Sie Persönlichkeiten entwickeln und Charaktere darstellen. Wie Sie mit sperrigen Figuren umgehen.
Wie Sie Leser für Ihre Figuren begeistern. Wie Sie dramatische Konflikte schüren, die Ihre Leser in Atem halten und Ihre Figuren in Bewegung, und wie Sie Informationen unter ihnen geschickt streuen und zurückhalten, damit es spannend wird.
Was auch immer Ihre Figuren tun oder verbrechen; wenn Sie etwas erzählen, brauchen Sie einen Anfang und ein Ende. Wo aber ist der richtige Anfang? Wie erzählen Sie zielgerichtet auf das Ende hin? Dies sind Fragen, die den Aufbau Ihres Geschehens betreffen. Funktioniert der Plot? Soll besser linear erzählt werden oder nicht? Wie ist eigentlich mit verschiedenen Erzähllinien umzugehen? Wie Spannung aufzubauen und zu steigern? Wie gelangen Sie zu Höhepunkten? Wie machen Sie Neues, Erstaunliches Ihren Lesern vertraut, wie Überraschendes plausibel? Die Hauptzutaten Ihres Schreibens sind damit beleuchtet, aber knipsen Sie mich bitte noch nicht aus. Denn wie steht es mit Ihrem Stil? Wie finden Sie ihn? Wie versetzen Sie Leser in die Stimmung Ihrer literarischen Welt?
Und wie soll die Stimmung überhaupt sein? Eher dramatisch oder episch oder doch lyrisch? Wie kann Tragik oder Komik hergestellt werden? Und wie epische Breite? Was können Sie tun, damit Ihr Gedicht gut wird? Wenn Sie jetzt weiterlesen, werden Sie begleitet von Helen. Sie ist vierzehn Jahre jung, hat etwas Schreckliches erlebt und sinnt darauf, dem im Nachhinein zu entrinnen. Eine ziemlich schwierige Idee. Aber Helen denkt sich einen perfiden Plan aus, um das Unmögliche möglich zu machen.
Das, was Helen geschehen ist und was sie tut, ist verabscheuenswürdig, und ihre Geschichte hat kein Happy End. Sie werden es also nicht ganz leicht haben mit ihr – aber die Schreibtipps sollen ja gerade auch heikle Probleme berühren. Wie kann Unsagbares ausgedrückt werden? Was, wenn der Held nicht strahlend ist? Deshalb dieses harte Beispiel, anhand dessen Sie die Entstehung einer Geschichte verfolgen können. Sie sind vom ersten Einfall, bei dem eine Frau mit mattgrünen Perlenohrringen im Bus eine entscheidende Rolle spielt, bis zum Ende dabei, an dem Kalter Hund serviert wird und Helen entschlossen zu einem Hirschfänger greift.
Sicherlich, ich bin nur Ihre Schreibtischlampe. Aber zum Schreiben sollte es hell sein. Bei Licht betrachtet sieht man vieles klarer. Ich kann Sie nicht erleuchten, jedoch vielleicht ein erhellendes Licht auf Ihr Tun werfen. Für den einen oder anderen Geistesblitz sorgen, und dafür, dass Sie Spaß haben am Schreiben und Erfolg dabei. Schreiben ist die schönste Tätigkeit der Welt. Verzeihen Sie mir die Schwärmerei, aber ich bin eben eine Schreibtischlampe. Knipsen Sie mich an und schreiben Sie los.


Eine Rezension zu diesem Ratgeber finden Sie auf literaturmarkt.info.

 

Pressestimmen

ekz-Bibliothekesservice, ID 4/08:

Dies ist im strengen Sinne keine Einführung ins „kreative Schreiben“ [...], sondern eine Einführung ins literarische
Schreiben, also ein Lehrbuch für angehende Schriftsteller. „Kompakt“, wie es der Reihentitel verspricht,
aber auch überaus anschaulich und lebendig wird hier über das Instrumentarium der Literaturwissenschaft und
die Techniken des Schreibens - vor allem von Romanen - informiert. [...] 1. Wahl zum Thema.“